Rosi Dattler war die Statistin

Rosi Dattler, die Grande Dame der Maria Anzbacher Theaterszene spielte in Bernard da Costas Einpersonenstück die Rolle ihres Lebens.

 

Kommentare über das Opernleben, die Rolle der Menschen im Hintergrund, das Reflektieren des eigenen Lebens als ewige Statistin, bis zur hochemotionalen Abrechnung mit dem, wer und was in der ersten Reihe der (Lebens)bühne Platz nehmen darf, das brachte Rosi auf die Bühne des Gemeindezentrums.

 

Unter frenetischem Applaus des Publikums, Standing Ovations und allgemeinem Jubel erntete unser Seniorenstar die Früchte harter, intensiver und an die Grenzen des Leistbaren gehenden Probenarbeit.

 

Das war die Premiere

Noch ist die Bühne öd und leer

Die Statistin, die gleichzeitigerweise die Hauptdarstellerin war, wirkt freundlich und gelöst, die Nervosität lauert bestenfalls irgendwo im Hintergrund. Ohne Starallüren wird posiert.

Und dann kommt der große Auftritt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da wird sinniert, geschrien, gehadert und gedacht.

Die Souffleuse staunt und ist arbeitslos

Sogar unser Herr Pfarrer, Mag. Schuh wird - obwohl im Vordergrund - in den Schatten gestellt

Und dann ist die Schlacht geschlagen: Rosi nimmt den gewaltigen Applaus entgegen, Blumen wechseln die Besitzer, Gratulantinnen und Gratulanten stürmen die Bühne, das Publikum hält es nicht mehr auf seinen Plätzen, die Regisseurin, von Beruf Julia Vogl, gratuliert und krallt sich auch einen Blumenstrauß, die Kolleginnen und Kollegen aus der Schaustellerei Maria Anzbach gratulieren und posieren.